News

Sind KI-generierte Bilder auf der eigenen Website erlaubt?

Beitrag Teilen:
Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Künstliche Intelligenz kann längst mehr als nur Texte schreiben Sie gestaltet mittlerweile auch Bilder – und das auf erstaunlich hohem Niveau. Ob Headerbild, Blogillustration oder Produktgrafik: KI-generierte Bilder nehmen eine immer grössere Rolle im Netz ein. Dabei halten sie auch immer öfter Einzug in moderne Webdesigns. Sie ermöglichen kreative Gestaltungen mit einem möglichst geringem Aufwand. Doch ist deren Nutzung auf der eigenen Website wirklich rechtlich unbedenklich? Die kurze Antwort lautet: Es kommt darauf an. Denn obwohl Künstliche Intelligenz beeindruckende Resultate liefert, wirft sie auch zahlreiche rechtliche und ethische Fragen auf.

In diesem Beitrag gehen wir dieser Frage etwas genauer auf die Spur. Wir klären, ob KI-generierte Bilder erlaubt sind, welche Unsicherheiten aktuell bestehen und worauf Sie beim Einsatz der Bilder auf Ihrer Website unbedingt achten sollten. Dabei beleuchten wir sowohl die urheberrechtliche Seite als auch praktische Risiken – und geben Ihnen konkrete Tipps, wie Sie die Bilder rechtssicher auf Ihrer Website einsetzen können.

Was sind KI-generierte Bilder überhaupt?

KI-generierte Bilder sind visuelle Inhalte, die nicht von menschlichen Grafikern oder Fotografen erstellt wurden, sondern von künstlicher Intelligenz. Sie entstehen durch sogenannte generative Modelle wie Midjourney, DALL·E oder Stable Diffusion. Diese Systeme basieren auf Netzwerken, die mit unzähligen Bildern trainiert werden. Dabei analysiert die KI nicht nur einzelne Bildelemente, sondern versteht auch komplexe Zusammenhänge. Sie kann beispielsweise nachvollziehen, wie das Licht auf eine Oberfläche fällt, wie sich Perspektiven verhalten oder welche Farben harmonieren.

Auf dieser Grundlage kann die KI anschliessend neue Bilder erzeugen. Dieser Prozess geschieht auf Basis von konkreten Texteingaben, sogenannten Prompts. Gibt man beispielsweise „Sonnenuntergang über den Alpen im Stil eines Ölgemäldes“ ein, erstellt die KI ein völlig neues Bild, das diesem Wunsch entspricht. Die Ergebnisse wirken dabei oft verblüffend realistisch oder künstlerisch inspiriert, obwohl sie ausschliesslich aus Algorithmen stammen. Die Beschreibung des zu generierenden Bildes muss dabei nicht zwingend realistisch sein. Genau diese Eigenschaft macht KI-generierte Bilder so spannend und gleichzeitig rechtlich und ethisch herausfordernd.

Rechtlicher Graubereich: Wem gehört das Bild?

Eine der zentralen Fragen rund um KI-generierte Bilder lautet: Wer besitzt die Rechte an diesen Werken? In vielen Ländern, darunter auch Deutschland und in der Schweiz, gilt: Nur Werke, die eine menschliche Urheberschaft aufweisen, unterliegen dem Urheberrecht. Da KI-Bilder ohne menschliche kreative Leistung entstehen, geniessen sie laut aktueller Rechtsauffassung in der Regel keinen urheberrechtlichen Schutz.

Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie frei verwendbar sind. Denn viele Anbieter wie OpenAI (DALL·E) oder Stability AI (Stable Diffusion) regeln die Nutzungsrechte ihrer Plattformen individuell in den AGB. Während manche eine kommerzielle Nutzung ausdrücklich erlauben, knüpfen andere diese an Bedingungen oder untersagen sie komplett.

Nutzung auf der eigenen Website: Was ist erlaubt?

Grundsätzlich dürfen KI-generierte Bilder auf der eigenen Website verwendet werden – vorausgesetzt, die Nutzungsbedingungen des jeweiligen Tools erlauben dies ausdrücklich. Dabei sollten Sie unbedingt einige Punkte beachten, um rechtlich auf der sicheren Seite zu sein.

Zunächst ist es essenziell, die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des genutzten KI-Tools sorgfältig zu lesen. Nicht alle Anbieter erlauben die kommerzielle Nutzung der erstellten Bilder – insbesondere dann nicht, wenn die Plattform nur für private Zwecke freigegeben ist.

Zudem bedeutet ein fehlender Urheberrechtsschutz nicht automatisch, dass das Bild bedenkenlos nutzbar ist. Denn häufig wird das KI-Modell mit urheberrechtlich geschütztem Material trainiert. Dadurch kann es – selbst bei neu erzeugten Bildern – zu problematischen Überschneidungen kommen, etwa bei erkennbaren Marken, geschützten Designs oder bekannten Persönlichkeiten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Dokumentation: Halten Sie fest, wann Sie ein Bild generiert haben, mit welchem Prompt und mit welchem Tool. Diese Informationen schaffen im Zweifelsfall Nachvollziehbarkeit und können dabei helfen, rechtliche Unklarheiten zu vermeiden. Im Folgenden erläutern wir, welche Risiken beim Einsatz von KI-generierten Bildern bestehen können.

Verletzung von Rechten Dritter

Viele KI-Modelle werden mit urheberrechtlich geschützten Bildern trainiert. In seltenen Fällen können sich in den generierten Bildern Ähnlichkeiten zu existierenden Werken oder Personen zeigen. Das kann zu rechtlichen Problemen führen – etwa bei Markenrechtsverletzungen oder Persönlichkeitsrechtsverletzungen.

Fehlinformation und Manipulation

KI-generierte Bilder können extrem realistisch wirken. Wer solche Bilder ohne Hinweis einsetzt, riskiert, Nutzer:innen in die Irre zu führen – gerade bei redaktionellen oder journalistischen Inhalten. Transparenz ist daher entscheidend.

Reputationsrisiko

Auch wenn rechtlich alles korrekt ist: Der Einsatz von KI-Bildern kann bei manchen Zielgruppen kritisch gesehen werden – etwa bei Unternehmen, die auf Authentizität setzen oder kreative Originalarbeit hervorheben.

So setzen Sie KI-generierte Bilder rechtssicher ein

Um KI-generierte Bilder rechtssicher auf Ihrer Website zu verwenden, sollten Sie einige wichtige Grundregeln beachten. Zunächst ist es empfehlenswert, ausschliesslich auf KI-Tools zurückzugreifen, die über transparente und faire Lizenzbedingungen verfügen. Achten Sie darauf, dass die kommerzielle Nutzung explizit erlaubt ist – im besten Fall sogar mit schriftlicher Bestätigung oder Lizenzangabe.

Zudem empfiehlt es sich, offen zu kommunizieren, dass bestimmte Bilder mithilfe künstlicher Intelligenz erzeugt wurden. Ein entsprechender Hinweis kann entweder direkt am Bild oder im Impressum bzw. unter den Bildnachweisen platziert werden. Diese Transparenz schafft Vertrauen – insbesondere bei sensiblen Themen oder Zielgruppen, die auf Authentizität Wert legen.

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft den Bildinhalt selbst. Achten Sie darauf, dass keine geschützten Logos, Wasserzeichen oder Elemente bekannter Marken zu sehen sind. Gleiches gilt für Gesichter real existierender Personen, da hier Persönlichkeitsrechte betroffen sein können.

Wenn Sie sich bei der rechtlichen Einordnung unsicher sind, ist es oft sinnvoller, auf lizenzierte Stockfotos oder eigens erstellte Inhalte zurückzugreifen. Diese bieten ein klar definiertes Rechtepaket und verringern das rechtliche Risiko erheblich.

Da der Einsatz von KI-Bildern rechtlich noch nicht abschliessend geklärt ist, lohnt es sich, laufend über neue Urteile und Entwicklungen informiert zu bleiben. Plattformen wie irights.info oder heise.de berichten regelmässig über die rechtlichen Aspekte digitaler Inhalte.

KI-Bilder mit Augenmass nutzen

KI-generierte Bilder bieten enorme kreative Möglichkeiten – auch für den Webeinsatz. Doch mit der Freiheit kommen auch Pflichten. Wer sich mit den Lizenzbedingungen auseinandersetzt, Transparenz schafft und mögliche Risiken kennt, kann KI-Bilder rechtssicher und professionell nutzen. Die wichtigste Regel dabei: Nicht einfach blind verwenden, sondern informiert entscheiden.

Möchten Sie mehr über den Einsatz von KI-Bildern auf Ihrer Website erfahren? Kontaktieren Sie noch heute Webgorilla für Ihren professionellen Webauftritt.

Verfasser des Beitrages

Jetzt Termin vereinbaren

Bereit für den Dschungel?

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner